Martina Schenk wechselt von der FPÖ zum BZÖ
Als Bundesgeschäftsführerin der FPÖ war Frau Martina Schenk tätig, als ihr der Orange Jörg Haider schöne Augen machte, und sie zu einem Übertritt in seine Partei bewegen konnte.
Da musste ihr der Jörg Haider aber schon ordentlich gute Gründe geliefert haben. Denn warum sollte man in eine Partei eintreten, die bundesweit um ihre Existenz kämpft, und derzeit in den Umfragewerten bei 3 bis 6 Prozent steht, wenn man bereits Mitglied in einer stärkeren Partei ist, welche mit grosser Sicherheit den Einzug in das Parlament schaffen wird und in Umfragewerten bei 20 Prozent liegt?
Ist es die Lust am Risiko? Das Kribbeln am Wahltag? Die emotionsgeladene Spannung kurz vor der Bekanntgabe der ersten Hochrechnung? Nein, keines dieser Eigenschaften dürfte Martina Schenk zum Wechsel bewogen haben.
“Die ungerechte Behandlung in der FPÖ”, klärt sie auf. Und ein Anruf von Jörg Haider. Dieser soll durch das Telefon geflüstert haben: “”Martina … irgendwann ist es Zeit … nachzudenken … ob du in der FPÖ richtig beheimatet bist.”
Fürwahr durchaus magische Worte an Überredungskunst die da der Kärntner Landesfürst voller Hingabe in das Ohr von Martina Schenk gehaucht hat. Da ist es nicht verwunderlich dass die Zusage so prompt erfolgt ist, und der Kärntner BZÖ-Chef seinen Fang schon während der TV-Konfrontation letzten Freitag live im Fernsehen bekanntgeben konnte.
Darüber hinaus scheint die FPÖ-Führung auch sehr knausrig in Bezug auf die Gehaltswünsche seiner Angestellten zu sein. Die “schlechte Entlohnung” wurde nämlich auch als Grund für den Wechsel angegeben. Auf Grund der schlechten Entlohung alleine wäre sie aber nicht gewechselt, lässt uns Frau Schenk wissen.
Jetzt arbeitet sie im “Team” von Haiders Schwester Ursula Haubner, die im BZÖ als Familiensprecherin fungiert. Schenk soll einen der ersten fünf Listenplätze in Wien bekommen, und ein fixer Bestandteil des BZÖ auch nach der Wahl bleiben, verspricht Haider.
Eine öffentlich Stellungnahme von FPÖ-Zampano HC Strache (Bild oben) konnte man bisher noch nicht vernehmen. Man kann nur darüber mutmassen ob er über den Verlust von Frau Schenk betrübt oder glücklich ist. Zumindest erspart sich die FPÖ künftig die schmerzhaften Gehaltszahlungen an die nun ehemalige Bundesgeschäftsführerin. So haben alle beteiligten Parteien etwas davon, und dürfen sich als mehr oder minder als Gewinner fühlen.
Die FPÖ kann sich finanziell wieder erholen. Haider hatte den kurzen Triumph während der TV Konfrontation live im ORF. Frau Schenk bekommt mehr Geld, und darf sich glücklich schätzen die Schwester von Jörg Haider als neue Chefin zu haben, und das BZÖ hat sich personell weiter verstärkt, und dürfte bei der Nationalratswahl schon eine Wählerstimme mehr gewonnen haben.