Alexander Zach (Liberales Forum) stolpert über Eurofighter
Fünf Tage vor der Nationalratswahl entpuppte sich die Eurofighter Affäre des Liberalen Forums für dessen Chef als verhängnisvoller Stolperstein. Alexander Zach legte heute einen Posten als Chef des Liberalen Forums zurück, und hinterliess Spitzenkandidatin und Parteigründerin Heide Schmidt das ehrenvolle Amt.
Zachs PR Agentur war massiven Beschuldigungen ausgesetzt mit der Eurofighter Herstellerfirma EADS äusserst unmoralisch lobbyiert zu haben. Unmoralisch deshalb, da Zach immer eine eher kritische Meinung zum Eurofighter vertreten haben soll. So steht es zumindest in der Kronen Zeitung. Ausserdem soll er 2006 im Parlement mit SPÖ-Erlaubnis auch für den Eurofighter Untersuchungsausschuss gestimmt haben.
“Das war ein Zeichen seiner Unbefangenheit”, konterte darauf LIF-Spitzenkandidatin Heide Schmidt keck. Schmidt lobte Zachs Entscheidung, und bezeichnete seinen gewagten Schritt als “aussergewöhnlich” und als “Frage des Mutes und der Glaubwürdigkeit”.
Zach betonte in seiner Abschiedsrede als LIF-Chef, der Rücktritt wäre in keinster Weise als Schuldeingeständnis zu werten. Er gab aber zu indirekte Kontakte zu EADS gepflegt zu haben.
Die österreichischen Medien und gewisse Kommentare in diversen Foren malen aber ein anderes Bild dieses Falles. Man wertet den Rücktritt von Zach als politisches Debakel. Die Wahlkampfsprüche und Versprechungen der Liberalen von Aufrichtigkeit, Offenheit und Fairness wurden damit ad absurdum geführt. Kritische Beobachter bezweifeln den Einzug der “aufrichtig liberalen Truppe” in das Parlament, der auch ohne Skandal schon schwer genug gewesen wäre.