Sowas

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Die Kirche von Neu Argenbrück

Den nächsten Halt machten wir 11 Kilometer vor Tilsit in Neu Argenbrück. Ein kleines Dorf, vor dem Krieg dürfte es etwas grösser gewesen sein, an der Hauptstrasse zwischen Königsberg und Tilsit. Der Grund für den Halt war eine verfallende Kirche. Im August 1910 wurde sie eingeweiht. Ich sah mich etwas um. Das Innere der Kirche war leer. Die Fenster teilweise zugemauert. Angeblich wurden die Sitzbänke nach dem Krieg von den Sowjets nach Tilsit gebracht. Dort dienten sie als Sitzgelegenheiten für Sportveranstaltungen. Die Sowjets standen mit der Religion ja bekanntlich auf Kriegsfuss.

Der Kirchturm wurde im Krieg von sowjetischen Soldaten abgeschossen. Im Inneren konnte man noch die letzten Spuren einiger Fresken bewundern.

Gerade in dem Moment als ich aus dem Fahrzeug ausgestiegen bin um zur Kirche zu gehen, rollt ein Pferdefuhrwerk auf der Strasse vorbei. Sowas sieht man auch nicht mehr alle Tage.

Die ehemalige Kirche vom ehemaligen Dorf Neu Argenbrück.

Der Eingang auf der Strassenseite.

Ich vermied es weiter in die Ruine einzutreten. Es könnte einem ja was auf den Kopf fallen.

Deshalb beschloss ich vom Hintereingang noch einmal einen Blick in das Innere zu werfen.

Hier hatte man einen guten Blick auf den Vordereingang.

Einige Fresken sind noch erhalten. So in der Art dürfte man Kirchen in Ostpreussen um 1910 bemalt haben. 4 Jahre später brach der 1. Weltkrieg aus und die Kirche wurde in den Kämpfen das erste Mal in Mitleidenschaft gezogen. Aber so richtig setzte ihr erst der zweite Weltkrieg zu.

Die Kirche teilte nach dem Kriege wahrscheinlich das Schicksal vieler anderer Kirchen in Ostpreussen, und wurde als Lagerstätte verwendet. Ein Teil des Daches soll für diese Zwecke sogar renoviert worden sein. Sonst gab es nicht viel anderes zu sehen in Neu Argenbrück, und so setzten wir unseren Weg nach Tilsit fort.

3 Tage in Ostpreussen

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