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Ostpreussen Heimat Museum in Breitenstein

Von der Scheschuppe ging es über Hohensalzburg direkt zum Ostpreussen Museum in Breitenstein. Der Ort befindet sich südlich von Ragnit, und trug vor 1938 den Namen Kraupischken.

Während der Pestjahre 1708 und 1709 verlor der Ort so gut wie fast alle seiner Einwohner. Durch Einwanderer aus Salzburg wurden diese Lücken nach einigen Jahrzehnten wieder gefüllt und der Ort erblühte von neuem auf. 1939 zählte Breitenstein 1.400 Einwohner. Heute sind es etwa noch 1.000. Breitenstein wurde nach 1945 von den Russen in Uljanow umbenannt. Der Geburtsname von Lenin.

Das Heimatmuseum von Ostpreussen befindet sich in einer Grundschule die, für die geringe Einwohnerzahl der Ortes, eine durchaus beträchtliche Grösse aufweist. Der Weg in das Museum führt über eine breite Stiege in den ersten Stock der Schule. Möglicherweise wurde die Schule bereits 1928 erbaut. Drei Mitarbeiter des Museums (zwei Frauen und ein Mann) begrüssten mich in ihrem engen Büro. Alles war mit Akten und Schachteln vollgestopft. Es schien als würde immer noch viel Material für das Museum zum Ausstellen auftauchen.

Die Schule von Breitenstein in der das Heimatmuseum untergebracht ist.

So dürften die ostpreussischen Mädels damals angezogen gewesen sein.

Die Ecke einer typisch ostpreussischen Wohnstube.

Kriegsmaterial

Die Bewunderung der Bildergalerie nahm einige Zeit in Anspruch.

Ein typisches Fortbewegungsmittel der damaligen Zeit.  Gegründet wurde das Museum 1981.

Da die Zeit drängte wurde das Museum, dass sich auf mehrere Räume aufteilte, im Schnelldurchlauf abgeschritten. Man konnte hier einige interessante Sachen bestaunen. Beispielsweise Werbeschilder, ein altes Fahrrad, aber auch Haushaltsgeräte, volkstümliche Kleidung der damaligen Zeit, und natürlich sehr viele Bilder von den damaligen Metropolen. Sehr interessant dabei waren Fotos von Städten die heute überhaupt nicht mehr exisiteren. Wie zum Beispiel Schirwindt. Durch die Kämpfe wurde diese Stadt völlig zerstört und nach dem Krieg völlig platt gemacht. Heute würde man dort nie vermuten dass hier einmal vor 1945 eine fast 7.000 Einwohner Stadt stand. Die ehemalige Metropole scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Vor dem Verlassen des Museums entschloss ich mich noch zum Kauf von zwei Nostalgiepostkarten die hier in Hülle und Fülle angeboten werden.

Das Haus gegenüber der Schule beim Verlassen der Örtlichkeit.

Das Ortszentrum des 1.000 Einwohner Dorfes.

Bewohnte Häuser stehen neben unbewohnten Häusern.

In einer scharfen Linkskurve verlassen wir den Ortskern.

Am Ortsende befindet sich dann noch das Lebensmittelgeschäft.

Die letzten Gebäude beim Verlassen des Ortes. Hier wurde ordentlich umgegraben.

Dieses Haus dürfte aus der Vorkriegszeit stammen und unbewohnt sein. Keine Anzeichen von Renovierungstätigkeiten.

Viel mehr von Breitenstein sah ich leider nicht mehr. Ich denke aber dass dieses Museum ohnehin die grösste Attraktion des Ortes sein dürfte. Es hat mich sehr gefreut es einmal besucht zu haben. Nun ging es aber weiter nach Gumbinnen.

3 Tage in Ostpreussen

– 23-05-2010 (10:45) … Mit der Eisenbahn von Vilnius nach Königsberg
– 24-05-2010 (08:30) … Pension Klaudia Königsberg
– 24-05-2010 (09:15) … Tapiau
– 24-05-2010 (10:00) … Russisches Frauenkloster Ostpreussen
– 24-05-2010 (11:50) … Die Kirche von Neu Argenbrück
– 24-05-2010 (12:45) … Tilsit
– 24-05-2010 (13:15) … Schalau
– 24-05-2010 (13:30) … Parteiburg von Ragnit

– 24-05-2010 (14:15) … Ragnit
– 24-05-2010 (14:30) … Memel
– 24-05-2010 (15:00) … Gross Lenkeningken
– 24-05-2010 (15:15) … Scheschuppe
– 24-05-2010 (15:45) … Hohensalzburg Ostpreussen
– 24-05-2010 (16:05) … Ostpreussen Museum
– 24-05-2010 (17:10) … Gumbinnen
– 24-05-2010 (18:30) … Insterburg
– 24-05-2010 (21:00) … Letzter Abend: Japanisch Essen in Russland
– 25-05-2010 (11:00) … Abreise: Königsberg

2 Kommentare zu “Ostpreussen Heimat Museum in Breitenstein”

  1. Günter Zalys

    Guten Tag
    Ich hab mich gefreut über den Beitrag und die Bilder.
    Bloß verstehe ich noch immer nicht warum die Ortsnamen verwendet werden die von den Nazzis eingeführt wurden. Warum werden nicht die schönen alten Ortsnamen verwand die über Jahrhunderte bestand hatten, ich verwende jedenfalls nur die alten Namen in meinen ganzen Unterlagen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Günter Zalys

  2. admin

    Guten Tag Herr Zalys,

    der Reiseführer hat mir den Ort als “Breitenstein” vorgestellt. Daher verwende ich auch diesen Namen.

    mfg
    admin

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