Gumbinnen (Gussew)
Von Breitenstein ging es weiter südlich in die ehemalige Salzburgerstadt Gumbinnen. Gumbinnen wurde das erste Mal 1525 erwähnt, und war 1724 das Zentrum der Salzburger Einwanderung im Rahmen des preussischen Besiedelungsprogramms. Tatareneinfälle und die Pestjahre haben dem Gebiet damals sehr zugesetzt. Salzburger, die in ihrer Heimat auf Grund ihrer Religion verfolgt wurden, kamen damals in Massen nach Ostpreussen um die leeren Orte wieder zu besiedeln.
Gumbinnen zählt heute etwa 30.000 Einwohner. Wir machten nur kurz vor der Salzburger Kirche einen Halt und fuhren sonst nur schnell durch das Zentrum. Während des ersten und zweiten Weltkrieges fanden in und um der Stadt grosse Schlachten statt. Im zweiten Weltkrieg unter anderem eine Panzerschlacht. Gumbinnen hat grosse wirtschaftliche Schwierigkeiten und weist eine hohe Arbeitslosigkeit auf. Viele der Einwohner fahren täglich nach Königsberg um dort ihrer Arbeit nachzugehen. Das ist oft ihre einzige Möglichkeit Geld verdienen zu können.
Der erste Eindruck von Gumbinnen: Plattenbauten.
Immer gerade aus ging es in Richtung Stadtzentrum.
Auch das gibt es in Gumbinnen zu sehen: orginalgetreu nachgebaute Häuser aus der Preussenzeit.
Was für ein Kontrast. Schön renoviertes Haus aus der Vorkriegszeit und Plattenbauten aus der Nachkriegszeit.
Alt, neu, und alte aber neu renovierte Bauten wechseln sich bei der Fahrt in das Stadtzentrum laufend ab. Diese Häuserzeile war wieder schön anzusehen.
Ein graues aber durchaus schönes Wohnhaus aus der Jugendstilzeit.
So geht es immer weiter hinein in das Stadtzentrum von Gumbinnen. Dem heutigen Gussew.
Eine von den zwei grösseren Kreuzungen im Stadtzentrum.
Eine junge Russin überquert den Fluss mit dem etwas eigenwilligen Namen Pissa. Der Fluss hiess übrigens auch schon so in der Vorkriegszeit. Die Russen sahen keinen Grund den Namen dieses Gewässers zu ändern.
Apropos Namensänderung dieses Flusses. Einer Anekdote zufolge war den Einwohnern Gumbinnens der Name ihres Flusses unangenehm, weswegen sie bei dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV eine Namensänderung beantragten. Dieser verfügte Genehmigt. Empfehle Urinoco., vermutlich in Anlehnung an den Namen des von Alexander von Humboldt bereisten südamerikanischen Flusses Orinoko. Aus unbekannten Gründen kam es nicht zu einer Umsetzung der Genehmigung.
Das schönste Hotel der Stadt hat seinen Platz gleich am Ufer des Pissa Flusses. Eine sehr schöne Lage. Eben zum Hotel passend.
Nach der Überquerung des Flusses befinden wir uns nun schon im inneren Stadtkern von Gumbinnen.
Junge Mütter und etwas ältere Pensionistinnen vertreiben sich die Zeit in einem der vielen Parks Gumbinnens. Etwas verdeckt sieht man auch die Elch Skulptur welche jede wichtige Stadt Ostpreussens geschenkt bekam. Gumbinnen war eine von ihnen und bekam den Elch ganz ohne Schmiergeld im Gegensatz zu Tilsit.
Nach dem Park kommt die zweite wichtige Kreuzung im Stadtzentrum.
Die Zeit ist knapp. Die Ampel rot. Zeit einmal durchzuschnaufen.
Gösser Bier scheint in Gumbinnen sehr stark vertreten zu sein. Im Bild eines der vielen Lokale mit Gösser Bier im Angebot.
Endlich bei der Salzburger Kirche angekommen. Hier machten wir kurz Halt und ich konnte mir etwas die Füsse vertreten.
Dieses Gemälde soll an die Ankunft der Salzburger im 18. Jahrhundert in Gumbinnen erinnern. Das ist aber nur eine kleine Kopie an einer Fassade im Stadtzentrum. Es gibt noch ein viel grösseres Original irgendwo in der Stadt.
Das Stadtzentrum von Gumbinnen etwas abseits von der Hauptstrasse.
Ein gut erhaltenes Heidehaus im Jugendstil.
Die Pause ist vorbei. Es geht wieder weg von der Salzburger Kirche und zurück auf die Hauptstrasse.
Ein Zeitungskiosk vor dem Bahnhof. Die Apotheke daneben musste bereits zusperren: kein Umsatz!
Der renovierte Bahnhof von Gumbinnen. Bahnhöfe sind im heutigen Ostpreussen generell sehr ordentlich gepflegt.
Beim Bahnhof drehen wir eine Runde und fahren wieder stadtauswärts.
Die Kaserne von Gumbinnen. Bereits in der Preussenzeit war Gumbinnen ein wichtiger Militärstützpunkt.
Dieser Ort war früher der städtische Friedhof. Die Sowjets konnten dem aber nichts abgewinnen. Nach 1945 wurden die Grabsteine entfernt und daraus ein Park gemacht.
Eine russische Bank in einem prunkvollen Gebäude. Dieser beeindruckende Eingang spricht für sich.
Das war es in Gumbinnen. Wir setzten die Reise fort und steuerten Insterburg an.
3 Tage in Ostpreussen |
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Guten Tag,
meine Mutter wurde am 16.3.1938 in Gumbinnen geboren. Geburtshaus Walter-Flex-Str. 2
Ich suche dieses Haus und habe es bei einer Reise nach Gumbinnen im November 2010 nicht gefunden.Vielleicht kann mir jemand helfen? Ich wäre sehr dankbar!
Berit Schminke
Gertrudenstr, 44
Tel: 0251-2007495
48149 Münster
Berit Schminke,
I took a couple of photos yesterday.
«Walter-Flex Str.» in Gumbinnen tooday calls «Pervomayskaya Street» (ул. Первомайская).
Photo of 2nd house:
http://s2.ipicture.ru/uploads/20120108/KIq4NdU6.jpg
Right side of street:
http://s2.ipicture.ru/uploads/20120108/3Lk0yU4o.jpg
House on the old and new map of the city:
http://s1.ipicture.ru/uploads/20120108/PofIbt6v.jpg
http://s2.ipicture.ru/uploads/20120108/HSzB1Qa1.jpg
Sorry for bad quality of photos, they was tooken by mobile phone.
Nikolay,
kelsnoopy@mail.ru
Hello Nikolay,
thank you very much for your effort. That’s very kind.
I will try to call Berit tomorrow.
Best wishes from Austria
admin
Always glad to help!
Fahrt durch Gumbinnen